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Telekom, Festnetz

Redundanz - Was ist das genau?

Autor: Dipl.Ing.(FH) Markus Hücherig
Veröffentlicht: 20.06.2022

Was versteckt sich hinter dem Begriff/Thema – und worauf muss man achten, wenn über „Doppelung“, „Mehrfachabstützung“ oder „Backup“ geredet wird?
Leicht schafft man sich einen oder mehrere Flaschenhälse an anderer Stelle und die mehrfache Absicherung ist gar keine und kostet obendrein noch Geld.

Bei Wikipedia findet man folgende Definition zur technischen Sichtweise:
"Redundanz (von lateinisch redundare, überlaufen, sich reichlich ergießen) ist das zusätzliche Vorhandensein funktional gleicher oder vergleichbarer Ressourcen eines technischen Systems, wenn diese bei einem störungsfreien Betrieb im Normalfall nicht benötigt werden. Ressourcen können z. B. redundante Informationen, Baugruppen, komplette Geräte, Leitungen und Leistungsreserven sein. In der Regel dienen diese zusätzlichen Ressourcen zur Erhöhung der Ausfall-, Funktions- und Betriebssicherheit."


Die wichtigsten Fragen sind an der Stelle immer:

  • Was genau wird gedoppelt?
  • Ist das gedoppelte Produkt/Leitung/Gerät exakt das gleiche oder geringfügig anders?
  • Steht beides parallel zur Verfügung (Loadbalancing möglich) oder nur im „Hot-Standby“ (Nutzung der Ersatzstrecke, nur wenn Erststrecke ausfällt – kann auch gewollt sein)
  • Wie werden diese zusammen geschaltet (oder führt alles zu einem „Einzelgerät“)?
  • Welche Rolle spielen Wartungsfenster bzw. Stromkreise, bzw. Notstromversorgung?



Hier einige Beispiele der wichtigsten Redundanzen aus der Telekommunikation:

1. LTE-Backup

LTE-Backup ist der Klassiker unter den einfachen Redundanzen – hier wir einfach eine Mobilfunkkarte mit einem DSL-As über einen Router zusammen geschaltet.
Vorteil ist hier der geringe Einstiegspreis und die variantenreiche Umsetzung der drei Komponenten LTE-SIM, DSL-As und Router.
Details seht ihr in unserem Hotspot-Beitrag Online statt Offline - BackUp-Lösungen via Mobilfunk.

Gegen Aufpreis sind feste IP-Adressen im LTE-Bereich möglich.
DSL wird nach Verfügbarkeit gewählt.
Der Router bekommt die Backup-Funktion direkt programmiert (siehe auch unseren Beitrag - Der Router: Von DSL-Modem bis SD-WAN).
Werden keine festen IP-Adressen benötigt, kann auch der Company Start mit Hybrid-Option eingesetzt werden (gleiche Funktionalität jedoch gesamtes Konstrukt mit Flatrate / nur wenn verfügbar).
Aber Achtung: LTE hat keinen QoS (Quality of Service), kann somit auch keinen Verkehr bevorrechtigen – es gibt für Vocie also keine Funktionsgarantie.

5. Carrier-Doppelanbindung / IT-Lösungen (Infrastructure)

Hierbei kann über zwei getrennte Produkte von verschiedenen Carriern, eine extrem gute Redundanz erreicht werden.
Es ist darauf zu achten, wie diese beiden Produkte zusammenpassen und wie ggf. eine IP-Adressen-Logik aussehen muss/kann.
Diverse Consulting-Leistungen runden die komplizierte Thematik ab.
Eine solche Leistung kann z.B. über einem Telekom Designed Service - Vertrag abgebildet werden.
Dabei sind auch IT-, Cloud- und RZ-Komponenten redundant integrierbar. Im Projektgeschäft lösbar.   

6. Batterie-Pufferung (getrennte Stromkreise, USV – unterbrechungsfreie Stromversorgung, oder gar Generatoren z.B. bei Rechenzentren)

Ein Thema, das immer wieder vergessen wird, ist auch der Stromausfall. Man sollte bei mehreren Hardware-Komponenten wie Router, Firewalls oder Leitungsendgeräte (RD) immer an getrennte Stromzufuhr oder zumindest an eine Pufferung denken. Einfachster Weg ist z.B. bei LANCOM das Battery Pack.
 

Batterie-Pufferung

7. Hardware-Doppelung (Router, Firewall, Rechner, Cloud)

Es gibt eine Vielzahl an Lösungen an Redundanten Komponenten. Normalerweise werden mit Loadbalancing die beiden Geräte angesteuert und geben ihrerseits die Datenpakete weiter. Fällt ein Gerät aus, so kann das andere den Verkehr vollständig übernehmen, wenn das Ganze auch so ausgelegt wurde. Aus Kostengründen kann man auch nur mit der halben Leistung im Störungsfall arbeiten.
Über das Virtual Router Redundancy Protocol (VRRP) ist ein Verfahren zur Steigerung der Verfügbarkeit wichtiger Gateways in lokalen Netzen entwickelt worden. Höherwertige Router können dieses Protokoll verarbeiten. Bei Firewall und im IT-Bereich gibt es auch entsprechende Software zur Steuerung von gedoppelten Systemen.

8. Voice-Redundanz mit Company Flex

Mit einem Company Flex lassen sich sowohl ankommende und abgehende Gespräche auf mehrere „Trunks“ (IP-Anschlüssen) verteilen. Durch ein entsprechendes „Call-Routing“ und der Verkehrssteuerung ist eine wunschgemäße Verteilung und Begrenzung möglich. Hierbei lassen sich DSL- und symmetrische Datenleitungen mischen. 
Details findest du in unserem Hotspot-Beitrag - Neue Telekom Festnetz-Produkte mit einem Plus an Flexibilität und Leistungsfähigkeit.

Voice-Redundanz mit Company Flex
Quelle: Telekom Deutschland GmbH
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Dipl.Ing.(FH) Markus Hücherig

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